107 Jahre seit der Gründung der ersten Baumwolltextilfabrik „Prinz Kyrill“

Als Gründer der Baumwollstoffindustrie in Gabrovo gilt eine Gruppe von Händlern und Industriellern, die am 6. Februar 1912 die erste Baumwollstoff- Aktiengesellschaft “Prinz Kyrill” gegründet hatte. Erste Aktionäre und Gründer dieses Baumwollwerkstattes waren St. Tschitakov, D. Boynovski, Gebrüder Georgievi, Hristo und Ivan Bulgarievi und Iliya Pundev. Die von ihnen errichtete Fabrik war ein kleines, einstöckiges Steingebäude im Stadtteil Borovoto. Verwendet wurden nur importierte Garne. Gewebt wurde Oxford sowie weiß gewaschene Baumwollstoffe. Trotz der Anstrengungen des Verwaltungsrates zur Entwicklung des Gesellschaftsunternehmens war seine gesamte Tätigkeit nicht erfolgreich gewesen und endete in den meisten Fällen mit Verlust. Es wurden keine Verbesserungen erzielt, obwohl sich die Führungskräfte häufig änderten. Im Oktober 1919 wurde D. Rusev zum Vorsitzenden des Gesellschaftsunternehmens gewählt. Die neuen Führungskräfte trugen nichts zu einer Stabilisierung der Fabrik bei. Dies war eine Zeit der Zerstörung, großer wirtschaftlichen und politischen Krisen, infolgedessen die Firmenmitglieder am 11. Juni 1920 beschloßen, ihre Tätigkeit einzustellen, indem sie die kleine Fabrik an die Gebrüder Hadzhidetschevi aus Varna verkauften, die bisherigen Eigentümer der Fabrik „Textil“ in der Stadt. Nach dem Kauf sämtlicher Unternehmensaktien, wurde das Hauptkapital von den oben genannten Personen auf 24 Millionen erhöht und in kurzer Zeit die Fabrik- vergrößert. Anfang 1930 wurde das Baumwollunternehmen ein Besitz der neu gegründeten Aktiengesellschaft mit Aktionären- italienische Juden aus Mailand.
Am 14. Juni 1931 wurde es bei der ersten jährlichen Versammlung über gute Ergebnisse berichtet. Während des Krieges und angesichts den entsprechenden Maßnahmen gegenüber den Bürgern jüdischer Herkunft sowie in Übereinstimmung mit dem Verteidigungsgesetz des Landes mischte sich der Staat in die Arbeit des Unternehmens ein und die Aktien von Pizzanti wurden zu einem Staatseigentum. Ende 1944 übernahmen die jüdischen Hauptaktionäre wieder die Führung. In Betracht der neuen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen wurde 1945 “Prinz Kyrill” in “Baumwolltextilfabrik” AG umbenannt, mit einem Sitz und einer Vertretung in Sofia. Bis die Nationalisierung war die Fabrik ein modernes europäisches Unternehmen mit einer renommierten Produktionsherstellung.